Goldene Eule: «Ich bringe vor allem Pleiten, Pech und Pannen»

Für sein Engagement in der Lehre haben die Studierenden des D-BAUG dieses Jahr Dr. Stefan Moser mit der «Goldenen Eule» ausgezeichnet. Er ist langjähriger Dozent im Bereich Bauingenieurwissenschaften und Mitglied der Geschäftsleitung des Ingenieurunternehmens Basler & Hofmann. Im Interview erzählt Stefan Moser, was er an der Lehrtätigkeit schätzt und was es braucht, damit der Einstieg in die Berufspraxis gelingt.

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Video: Basler & Hofmann AG

Herr Moser, herzlichen Glückwunsch zur «Goldenen Eule»! Was ist Ihr Erfolgsrezept als Dozent am D-BAUG?

Das müsste man jetzt die Studierenden fragen. In der Begründung ist gestanden: «Grosser Praxisbezug mit sehr vielen Beispielen». Ich bringe nicht die Schönwetterbaustelle, sondern vor allem Pleiten, Pech und Pannen. Was wir uns gedacht haben und was anders gelaufen ist. Dabei versuche ich zu vermitteln, dass es immer einen Plan B braucht, weil ein Projekt einfach nicht gut laufen kann. Ich versuche den Studierenden zu zeigen, wie Kosten, Termine, Auftraggeber und Auftragnehmer zusammenspielen und wer welche Rolle hat. Und warum ein Projekt, selbst wenn super Leute dabei sind, trotzdem scheitern kann.

Weshalb engagieren Sie sich in der Lehre?

Mich motiviert, dass ich an der ETH Zürich eine sehr grosse Freiheit habe. Die Freiheit der Lehre. Ich kann selber entscheiden, welche Inhalte ich vermittle, welche Unterlagen ich austeile, wen ich zu einem Gastvortrag einlade. Ich versuche, den Studierenden das Wissen zu vermitteln, das ich als Arbeitgeber von den Absolventen erwarte. Als Student habe ich es selbst immer geschätzt, wenn jemand aus der Praxis unterrichtet hat. Und so gebe ich meine Erfahrungen gerne weiter, solange dies erwünscht ist.

Ihr Tipp für angehende Bauingenieurinnen und -ingenieure?

Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Man kommt an einer Baustelle vorbei. Da kann man sich fragen: Warum haben die das Gerüst so aufgestellt? Und warum steht der Kran genau da? Was sind das für Silos? Verstehen wollen. Und dass die Studierenden dann mit dem ganzen Rucksack, den sie haben, versuchen, das, was sie gesehen haben, in einen Kontext zu bringen und sich eine Theorie zurechtzulegen, warum etwas so ist, wie es ist. Vielleicht ist es richtig, vielleicht ist es falsch. Und dass sie versuchen, sich aus ihrer Neugier heraus in eine Richtung zu entwickeln. Man ist jung, man kann alles ausprobieren. Wenn man nach zwei Jahren merkt, dass der Weg, den man eingeschlagen hat, nicht der richtige ist, dann macht man einen Schnitt und probiert etwas anderes. Ich glaube der aktuelle Markt gibt das her. Daher meine Empfehlung: Ausprobieren, ins kalte Wasser springen und die Augen offen halten.

Vielen Dank an externe Seite Basler & Hofmann für das schöne Video-Interview!

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