Wichtige Rolle der Wasserkraft in der Schweizer Energieversorgung 2050

Keine Energiewende ohne die Wasserkraft: Das zeigt der heute veröffentlichte Schlussbericht des Schweizer Kompetenzzentrums für Energieforschung – Strombereitstellung. D-BAUG Professor Robert Boes leitete die Forschungsgruppe zum Wasserkraftsektor.

von Iris Mickein
Ansicht Alpen mit Gletschersee

Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr auszustossen. Mit diesem Netto-Null-Ziel möchte sie ihren Beitrag dazu leisten, die Klimaerwärmung global auf weniger als 1.5 Grad zu begrenzen. Was dieses Ziel für den künftigen Strombedarf bedeutet und welchen Beitrag dazu insbesondere die Wasserkraft und Geothermie leisten könnten, hat das SCCER Strombereitstellung (SCCER-SoE) in den vergangenen acht Jahren untersucht.

Wasserkraft stellt 60 Prozent der Elektrizität

Der Synthesebericht zur Wasserkraft wirft einen ganzheitlichen Blick in die Zukunft und modelliert unterschiedliche Szenarien und Voraussetzungen. Die Wasserkraft sei die wichtigste einheimische Energiequelle in der Schweiz und stelle fast 60 Prozent der heutigen Stromerzeugung. Überdies spiele die Wasserkraft eine wichtige Rolle als Energiespeicher.

Damit die Technologie in den kommenden Jahren ihren essenziellen Beitrag zu den Klima- und Energiestrategien leisten könne, empfiehlt das SCCER-SoE eine Kombination verschiedener Massnahmen: die Optimierung und Erweiterung bestehender Anlagen, die vertiefte Prüfung eines umweltverträglichen Ausbaus, insbesondere der Speicherwasserkraft im partizipativen Prozess und auf Basis eines Priorisierungsschemas nach Nachhaltigkeitskriterien, begleitende Forschung sowie eine langfristige Planung, da Erweiterungen oder Neubauten von grösseren Wasserkraftanlagen in der Regel mehr als 15 Jahre beanspruchten.

Der vollständige Bericht wurde heute an einem digitalen Medienanlass vorgestellt und kann unter beistehendem Link heruntergeladen werden. Folgende D-BAUG Experten haben dazu beigetragen: Prof. Dr. Robert Boes (Leitung), Prof. Dr. Paolo Burlando (Taskleader der Arbeitsgruppe 2.4), Dr. Frederic Evers, Dr. David Felix und Dr. Benjamin Hohermuth.

SCCER-SoE

Das Schweizer Kompetenzzentrum für Energieforschung – Strombereitstellung ist ein Zusammenschluss aus 25 Schweizer Wissenschaftseinrichtungen, Industrieunternehmen sowie Bundesbehörden. In der Zeit von 2013 bis 2020 wurde es durch den Schweizerischen Nationalfonds und die Kommission für Technologie und Innovation finanziert. Seit 2021 werden Forschungen und Innovationen, die wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050 und der Erreichung der Schweizer Klimaziele beitragen, durch das Programm DownloadSWEET – Swiss Energy research for the Energy Transition des Bundesamtes für Energie gefördert.

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