Caroline Winkler
(sie/ihr) Doktorandin und ASB-Ko-Vorsitzende
Eine Sozialwissenschaftlerin am D-BAUG
Ich bin 28 Jahre alt, komme aus Miami und bin stolze Latina, dankbar für meine Schweizer Wurzeln. Mein beruflicher Hintergrund ist die Psychologie: Ich träumte immer Kinderpsychologin zu werden, bis ein Praktikum in einer Zürcher Kinderklinik diesen Traum zerstörte. Mit grösstem Respekt für die Arbeit, welche klinische Psychologen leisten, wurde mir klar, dass ich eine Karriere brauche, die weniger emotional belastet ist. Während meiner Masterarbeit und auch jetzt interessiert es mich am meisten zu erforschen, wie das Umfeld der Menschen ihre täglichen Entscheidungen beeinflusst, und wie man am besten Studien konzipiert um die nötigen Daten zu sammeln.
Meine Reise in Psychologie und Forschung begann mit einem Bachelor-Abschluss an der University of Florida USA. Ein Auslandssemester in Deutschland überzeugte mich, nach Europa zu ziehen, und ich kam nach Zürich für ein Masterstudium an der Universität. Gleichzeitig arbeitete ich in Gelegenheitssjobs in Labors, Bars, Nachhilfezentren und durchforstete zusätzlich Jobportale für meinen nächsten Karriereschritt. Eine offene Doktorandenstelle an der ETH inspirierte mich zur sofortigen Bewebung: Sie suchten eine Person, die eine gross angelegte Studie durchführt darüber, wie die Mittel der Menschen z.B. Zeit und Geld ihre Aktivitäten und Reisen beeinflussen. Das passte hervorragend und seit 2020 promoviere ich am IVT.
Neben Lehrtätigkeit und Beratungsprojekten kreierte ich die TimeUse+ Studie und führte sie durch. Zudem engagiere ich mich als Co-Vorsitzende des ASB: Es erfüllt mich mit grosser Freude und Stolz, gemeinsam mit dem Vorstand die Ansichten und Wünsche des wissenschaftlichen Personals in verschiedenen Gremien des D-BAUG zu vertreten und mit anderen Departementsverbänden an globaleren ETH-Themen zu arbeiten.
Ich bekomme nicht genug von Umfragen, besonders davon, wie man sie so gestaltet, dass die Leute auch daran teilnehmen wollen. Jeder ist auf der Suche nach Daten, diese sind aber nur dann wertvoll, wenn der gesamte Erhebungsprozess durchdacht und gut ausgeführt ist. Auf meinem weiteren Weg als Sozialwissenschaftlerin werde ich mich mit steigendem Interesse dem Thema widmen, wie Menschen ihre Zeit nutzen, und wie es sich auf ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden auswirkt. Ich werde nie aufhören zu lernen und werde weiterhin mit Wohlwollen ausloten wo immer mich das Leben hinführt.