Gruppe von der Studierende

Förderstipendien für vier Master-Studierende

Vier Studierende des Departements Bau, Umwelt und Geomatik haben ein Stipendium des «Excellence Scholarship & Opportunity Programme» (ESOP) erhalten. Das Vollstipendium ermöglicht es ihnen, sich ganz auf das Studium zu konzentrieren. Herzlichen Glückwunsch!

von Iris Mickein
(Fotos: Alessandro Della Bella, ETH Foundation)

Mit dem «Excellence Scholarship & Opportunity Programme» (ESOP) fördert die ETH Zürich herausragende Master-Studierende. Das Leistungsstipendium umfasst die Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten. Zudem beinhaltet es ein Mentoringprogramm und die Aufnahme in das Netzwerk der ETH Foundation. Im laufenden Studienjahr haben 58 Studierende aus 24 Ländern ein ESOP-Stipendium erhalten. Am D-BAUG wurden folgende vier Studierende ausgezeichnet: Jumana Akhter, Junzhe Cao, Sebastian Schweizer und Cedric Wenger.

Jumana Akhter

Porträt von Jumana Akhter

Woher kommst du?
Ich komme aus Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, wo einen der Verkehr mehr über Meditation und Resilienz lehrt als jeder Yogalehrer und die Vielfalt der Streetfood-Angebote einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde verdient. In der Stadt herrscht rund um die Uhr Hochbetrieb. Manchmal vermisse ich hier in Zürich dieses Chaos, obwohl die Ruhe zur Abwechselung auch mal ganz schön ist. In dieser Hinsicht sind mir die Strassencafés ein Trost.

Warum hast du dich für die Umweltingenieurwissenschaften entschieden?
Um ehrlich zu sein, es waren eher die Noten meiner Aufnahmeprüfung zum Grundstudium, die das entschieden haben. Nicht ich habe Umweltingenieurwissenschaften, sondern das Fach hat mich gewählt. Aber im Ernst: Wer in Bangladesch aufwächst, lebt mitten im Dokumentarfilm zum Klimawandel. Von frühester Kindheit an war ich mit Klima- und Umweltproblemen konfrontiert. Umwelt war nicht nur ein Kapitel in unseren Schulbüchern am Gymnasium, sondern eine akute Krise, die handfester Lösungen bedurfte. Das in Verbindung mit meiner Liebe zur Mathematik und Physik dürfte ja alles erklären.

Was hat dich bewogen, deinen Master am D-BAUG zu machen?
Warum auch nicht? Es ist praktisch der Goldstandard. Als Harry-Potter-Fan habe ich das Gefühl, in der Hogwarts-Schule der Ingenieurwissenschaften zu sein – nur ohne Zaubersprüche, dafür mit umso mehr intensiven Aufgaben und Forschungsprojekten. Seufz! Es ist eines der besten Institute für Spitzenforschung in den Umweltingenieurwissenschaften. In einer so zukunftsorientierten Institution meinen Master machen zu dürfen, bringt mich in meiner Entwicklung sicher weit voran, bevor ich in die Praxis einsteige.

Wie soll es nach dem Diplom weitergehen? Hast du schon Pläne?
Ich möchte die Person sein, die in einer hitzigen politischen Debatte oder auf einer Konferenz, auf der die Crème de la Crème der Ingenieurswelt versammelt ist, die Frage stellt: «Und was ist mit dem Klima?». Ich möchte eine Laufbahn einschlagen, in der ich als Ingenieurin, Wissenschaftlerin und Politikerin wirken kann. Ich will aus dem ganzen verrückten Forschungskram in den Umweltingenieurwissenschaften konkrete Massnahmen entwickeln, die das tägliche Leben wirklich verbessern. Mein Ziel ist es, im Umwelt- und Klimabereich aus «das sagt die Wissenschaft» ein «das können wir so nutzen» zu machen. Ob das über ein Forschungsinstitut oder in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit geschieht, wird sich zeigen.

Junzhe Cao

Porträt von Junzhe Cao

Woher kommst du?
Geboren und aufgewachsen bin ich in Shanghai, aber mit 18 zog es mich in die USA zum Studium der Bauingenieurwissenschaften an der UC Berkeley. Im Mai 2024 habe ich vorzeitig mein Studium abgeschlossen und mache nun meinen Master in Raumentwicklung und Infrastruktursysteme an der ETH Zürich.

Warum hast du dich für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme entschieden?
Ich wollte schon immer etwas tun, was das Leben der Menschen verbessert, und Verkehr spielt meines Erachtens dabei eine wichtige Rolle. Ich möchte, dass alle bequemer und effizienter von A nach B gelangen. Darum habe ich mich für dieses Studienfach entschieden. Was mich dabei fasziniert, ist der interdisziplinäre Ansatz in der Kombination von Verkehrsplanung, Verkehrs- und Systemtechnik. Er vermittelt mir ein breiteres Verständnis, wie durch ein stimmiges Ineinandergreifen der einzelnen Elemente ein effizienteres Verkehrssystem entsteht. Besonders interessant finde ich den Studienplan, der viel Wert auf Gruppen- und Projektarbeit legt. Dank der Zusammenarbeit mit anderen und der Praxiserfahrungen lerne ich, Verkehrssysteme ganzheitlicher zu betrachten und so effizienter zur Verbesserung der Mobilität beizutragen.

Was hat dich bewogen, deinen Master am D-BAUG zu machen?

Für das Aufbaustudium habe ich mich an führenden Hochschulen weltweit beworben, wobei die ETH Zürich aus verschiedenen Gründen für mich besonders hervorstach. Der Studiengang Raumentwicklung und Infrastruktursysteme ist wirklich einzigartig: Die Kombination verschiedener Aspekte des Verkehrswesens bietet einen umfassenden, interdisziplinären Ansatz, der einen sowohl für die Wissenschaft als auch die Wirtschaft qualifiziert. Diese ganzheitliche Kursstruktur war genau das, was ich gesucht habe, um mein Verständnis der Verkehrssysteme zu vertiefen. Neben der herausragenden akademischen Qualität des Studiengangs war auch entscheidend, dass ich für das Studium an der ETH ein Stipendium erhielt. Nichts ist inspirierender für einen Verkehrsenthusiasten wie mich, als in einer Stadt wie Zürich mit so einem unglaublichen öffentlichen Verkehrsnetz studieren zu dürfen. Es ist das ideale Umfeld für meine akademische und persönliche Weiterentwicklung.

Wie soll es nach dem Diplom weitergehen? Hast du schon Pläne?

Ehrlich gesagt, sondiere ich noch. Im Augenblick erscheint eine Promotion sehr wahrscheinlich, zumal ich gerne noch tiefer in die Erforschung von Verkehrssystemen einsteigen möchte. Danach könnte ich mir vorstellen, weiter in der wissenschaftlichen Forschung zu bleiben oder in die Industrie zu wechseln und mein Wissen auf konkrete Projekte anzuwenden. Ich halte mir alle Optionen offen und bin gespannt, wohin mich mein Weg führt.

Sebastian Schweizer

Porträt von Sebastian Schweizer

Woher kommst du?
Ich bin in Steckborn am Untersee aufgewachsen. Zu Beginn meines Bachelorstudiums bin ich nach Winterthur gezogen, wo ich nun seit ein paar Jahren wohne.

Warum hast du dich für die Geomatik entschieden?
Mich haben Karten schon immer interessiert, was schlussendlich ein Grund war, weshalb ich mich für eine Lehre als Geomatiker entschieden habe. Während meiner Lehre hatte ich unter anderem Einblicke in die Geoinformatik und in die Ingenieurgeodäsie. Diese Bereiche faszinierten mich sehr und so wurde mir schnell klar, dass ich anschliessend ein Studium in eine dieser Richtungen machen möchte.

Was hat Dich bewogen, deinen Master am D-BAUG zu machen?

Bei der Studienwahl kristallisierte sich bald der Bachelor Raumbezogene Ingenieurwissenschaften mit konsekutiven Master Geomatik heraus. Sei es Ingenieurgeodäsie, Remote Sensing, Geoinformatik oder Kartografie – ich wollte in all diesen Bereichen mehr lernen. Da mir der Master Geomatik am D-BAUG genau dies erlaubt, habe ich mich für dieses Studium entschieden.

Wie soll es nach dem Diplom weitergehen? Hast du schon Pläne?

Grundsätzlich sehe ich mich sehr im Engineering. Am liebsten würde ich an komplexen, einzigartigen und interdisziplinären Projekten arbeiten, wo ein breites Fachwissen und auch ein Stück Kreativität gefragt ist. Ich könnte es mit gut vorstellen, mich entweder im Geomonitoring oder in der Geoinformatik in Kombination mit Kartografie zu spezialisieren.

Cedric Wenger

Porträt von Cedric Wenger

Woher kommst du?
Ich komme aus Kaiseraugst, einer Aargauer Gemeinde im unteren Fricktal in der Agglomeration von Basel, bekannt durch die Römerstadt Augusta Raurica.

Warum hast du dich für die Bauingenieurwissenschaften entschieden?
Naturwissenschaften haben mich schon von klein auf interessiert, aber nicht nur die mathematischen Zusammenhänge, sondern auch die Umsetzung bis hin zum realen technischen «Produkt». Deshalb war für mich schon lange klar, dass ich Ingenieur werden möchte. Vor meinem Studienstart begleitete ich eine Kollegin einen Tag lang in die Vorlesungen und fand die familiäre Grösse des Bauingenieur-Studiengangs ganz sympathisch. Ausserdem schätze ich an den Bauingenieurwissenschaften sehr, dass man das Resultat, also das Gebaute, meistens auch sehen kann, im Gegensatz zum Beispiel zur auch spannenden Elektrotechnik.

Was hat dich bewogen, deinen Master am D-BAUG zu machen?
Da ich bereits mein Bachelorstudium am D-BAUG absolviert habe, war es naheliegend, auch mein Masterstudium hier zu beginnen. Die Frage ist also eher, warum ich das Bachelorstudium hier begonnen habe: Mich interessieren auch die tieferen Zusammenhänge hinter den «Gleichungen», und da bin ich an der ETH sicher am richtigen Ort. Zudem ist das D-BAUG ein Departement, das sich mit gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigt, wie dem Bau und Erhalt von leistungsfähigen Infrastrukturen, dem Umweltschutz oder der Verkehrsforschung, um nur drei zu nennen. Ausserdem kenne ich die ETH Zürich seit meiner Kindheit, spätestens aber seit ich als Primarschüler mit Begeisterung mehrmals hintereinander die Polybahn rauf und runter gefahren bin.

Wie soll es nach dem Diplom weitergehen? Hast du schon Pläne?
Zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium habe ich ein Praktikumsjahr im Bereich der (statischen) Projektierung absolviert. Momentan denke ich, dass ich nach dem Master zunächst Berufserfahrung als Projektingenieur erlangen möchte, um das mathematisch Gelernte auch einmal anwenden zu können. Aktuell fokussiere ich mich voll auf mein Masterstudium und werde dann sehen, wohin es mich danach zieht.

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