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Innovatives Betonkanu gewinnt Bronze

An der 19. Deutschen Betonkanu-Regatta in Brandenburg belegte das Team der ETH Zürich in der Kategorie «Konstruktion» den 3. Platz. Entstanden ist das Kanu der angehenden Bauingenieur:innen im Rahmen einer Bachelorarbeit am Departement Bau, Umwelt und Geomatik.

Die Konkurrenz war gross: Rund 1000 Studierende aus ganz Europa nahmen an der 19. Betonkanu-Regatta in Brandenburg teil. Die ETH-Delegation ging auch dieses Jahr mit zwei Kanus an den Start. Eines wurde von den Mitgliedern des ETH Betonkanu-Vereins in ihrer Freizeit gebaut, das andere entstand im Rahmen einer Bachelorarbeit am Lehrstuhl für Baustoffe. Letzteres gewann die Bronzemedaille für innovative Konstruktion. Das Besondere am Siegerkanu: Es besteht aus 13 Einzelteilen, die sich in kurzer Zeit auf- und abbauen lassen und gleichzeitig als Möbel zum Einsatz kommen können.

Bachelorkanu «Vera VErTHo»

Vergrösserte Ansicht: zwei Frauen in einem Betonkanu-Wettbewerb

Abgeleitet von dem Zauberspruch «Vera Verto» aus Harry Potter, mit dem sich ein kleines Tier in einen Wasserkelch verwandelt, kann auch das Kanu «Vera VErTHo» nach der Regatta ein zweites Leben führen. Seine 13 Teile bestehen aus einer speziell entwickelten ökologischen Betonmischung mit einer Carbonbewehrung, die von sechs Stahldrähten und Schrauben zusammengehalten wird. Mittels einer XR-Anleitung lassen sich die einzelnen Teile des Kanus auch anders zusammensetzen und etwa zu Campingstühlen und -liegen umfunktionieren. Mit diesem besonderen Fokus auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft hat «Vera VErTHo» die Fachjury überzeugt.

Das Siegerkanu ist Teil der Bachelorarbeit von Ali Özdemir, Carolin Braun, Curdin Zumbrunn und Tim Pianzola, welche auch massgeblich für die Ausarbeitung des Konzepts zuständig waren. Weitere Informationen zu Material und Bautechnik hier.

Vergrösserte Ansicht: Betonkanu bauen
Ausgehend von einem 3D-Modell konzipierten die Studierenden das Kanu so, dass die Einzelteile auch als Möbel dienen können.

Vereinskanu «AprETHski»

Vergrösserte Ansicht: zwei Männer in einem Betonkanu-Wettbewerb

Auch bei diesem Kanu lag der Fokus auf Nachhaltigkeit, wenn auch auf andere Art und Weise. Die Bewehrung wurde ganz aus recycelten und erneuerbaren Materialien gestaltet. Zusätzlich wurde ein Zement mit einem geringen ökologischen Fussabdruck verwendet. Konkret: Als Bewehrung dienten alte Skistöcke aus Karbon, die mit zwei Leinennetzen in den Zement eingearbeitet wurden. Als Grundgerüst diente ein altes Kanu, was nach Aushärtung des Materials wieder entfernt wurde.

«AprETHski» wurde von den Mitgliedern des ETH Betonkanu-Vereins entwickelt und gebaut. Weitere Informationen zu Material und Bautechnik hier.

Vergrösserte Ansicht: Verfahren zum Bau von Betonkanus
Alte Skistöcke vom Engadiner Skimarathon haben die Studierenden in eine Bewehrung umfunktioniert.

Betonkanu-Regatta

Die 19. Betonkanu-Regatta fand am 14. und 15. Juni 2024 im deutschen Brandenburg an der Havel statt. Es waren 133 Mannschaften aus 43 Institutionen aus dem In- und Ausland vor Ort, die in ihren selbst gebauten Betonkanus auf der Havel um die Wette paddelten. Angetreten sind 66 Kanus in der Wettkampfklasse und sieben Boote in der Offenen Klasse. Die ETH Zürich gewann den 3. Platz in der Kategorie «Beste Konstruktion».
 

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