D-BAUG und seine Nachhaltigkeitsziele
Noch bis zum 15. Oktober 2023 präsentiert das Zürcher Fotofestival «Open Your Eyes» eine aussergewöhnliche Kombination von weltbekannter Fotografie und bahnbrechender Wissenschaft. Den Rahmen bieten die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das D-BAUG ist mit acht ausgewählten Beiträgen dabei und zeigt, wie am Departement nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre rund um die SDGs gross geschrieben wird.
Das Open Your Eyes-Fotofestival Zürich, dass in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entstanden ist, präsentiert Bilder von international renommierten Fotograf:innen zusammen mit Projekten und Innovationen aus der Wissenschaft. Auf einer Wegstrecke von drei Kilometern lädt die Open-Air-Ausstellung dazu ein, sich mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG) zu beschäftigen. Zu jedem SDG gibt es eine Themen-Insel, an der sich eindringliche Fotografien, Erklärungen zum Entwicklungsziel und Informationen zu wissenschaftlichen Projekten, welche auf dieses Ziel zuarbeiten, befinden. Das Hauptziel von "Open Your Eyes" ist es, das Publikum zu fesseln und zu ermutigen, sich mit den drängenden Problemen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Das D-BAUG präsentiert sich mit acht ausgewählten Beiträgen zu fünf SDGs:
SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 13: Massnahmen zum Klimaschutz
SDG 14: Leben unter Wasser
Wie man mit Wasser umgeht (SDG 6)
Prof. Paolo Burlando war schon als junger Student der Bauingenieurwissenschaften vom Wasser fasziniert. Er verstand, wie wichtig Wasser für alle menschlichen Aktivitäten ist – es ist nicht nur für die Erhaltung des Lebens auf der Erde unerlässlich, sondern auch für die Landwirtschaft, die Energieerzeugung, die Industrie und den Umweltschutz. Er verstand auch, wie Übernutzung und Verschmutzung die Wasserressourcen in Gefahr bringen. Zu viel oder zu wenig Wasser kann zudem dramatische Auswirkungen wie Überschwemmungen und Dürreperioden haben. Weitere Informationen
Die Technik, die unser Wasser reinigt (SDG 6)
Während seines Studiums absolvierte Prof. Eberhard Morgenroth ein Praktikum an der Universität von Kapstadt in Südafrika, durch das er sich für die städtische Wasserwirtschaft begeisterte. An den meisten Orten der Erde gibt es ernsthafte Wasserprobleme, und deshalb ist die Forschung zu diesem Thema äusserst wichtig: Eberhard sieht sie nicht als Luxus, sondern als Notwendigkeit zur Lösung realer Probleme. Weitere Informationen
Wohnraum, der den Planeten nicht unnötig belastet (SDG 9)
Das D-BAUG Start-up Oxara wurde von Gnanli Landrou aus Togo und Thibault Demoulin aus Frankreich mitbegründet. Beide haben einen akademischen Hintergrund in Materialwissenschaften. Gnanli wuchs in Westafrika auf und war aktiv am Bau von Lehmhäusern beteiligt, was seine Sichtweise auf die Materialverwendung prägte. Diese Bauweise ist auch in Thibaults Heimatregion, der Bretagne, üblich, wo der Lehmbau eine lange Tradition hat. Durch ihre Erfahrungen und Gespräche entdeckten Gnanli und Thibault eine gemeinsame Faszination für Lehmbaustoffe. Ihre individuellen Begegnungen mit dem Lehmbau an verschiedenen Orten führten zu einer gemeinsamen Wertschätzung der einzigartigen Qualitäten und des Potenzials nachhaltiger Baukonzepte. Weitere Informationen
Bewusste Konsumentscheidungen (SDG 9)
Schon während ihres Studiums besuchte Prof. Stefanie Hellweg alle Kurse, die mit Umwelttechnologien zu tun hatten, die es damals gab. Aus der Leidenschaft für Umweltthemen entwickelte sich während ihres Promotionsstudiums ein Interesse für das Gebiet der Ökobilanzierung. In dieser Phase fühlte sie sich von der Idee angezogen, einen Systemansatz für das Materialrecycling zu wählen und umfassende Bewertungen von Technologien oder Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg, «von der Wiege bis zur Bahre», durchzuführen. Dieser Ansatz ermöglicht eine effiziente Entscheidungsfindung, um die besten Umweltlösungen für ein bestimmtes Problem zu finden. Weitere Informationen
Stadtverkehr neu gedacht (SDG 9)
Als Bauingenieur ist Prof. Kay W. Axhausen ein Experte für Stadtplanung geworden. Karten und Stadtpläne bedeuten für ihn mehr als die physischen Merkmale, die sie darstellen: Sie zeigen Städte als komplexe Systeme. Indem sie die sozialen, technischen und ökologischen Dimensionen von Städten berücksichtigen, streben Stadtplaner wie Kay danach, das Engagement der Gemeinschaft zu fördern, eine effiziente Verwaltung der Infrastruktur zu gewährleisten und die Nachhaltigkeit zu fördern. Weitere Informationen
Kreislaufwirtschaft im Bauwesen (SDG 11)
Prof. Catherine De Wolf hat einen multidisziplinären Hintergrund in Bauingenieurwesen und Architektur. Seit sie ein kleines Mädchen war, spielte sie gerne mit Legosteinen. Sie baute etwas, baute es wieder ab und baute dann etwas Neues mit denselben Bausteinen. Dies weckte ihr Interesse an den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft in der Architektur und an Technologien, die die Wiederverwendung und Regeneration im Bauwesen fördern können. De Wolf war schon immer fasziniert von dem Kontrast zwischen der rationalen Seite des Ingenieurwesens und der Mathematik und der kreativen Seite der Architektur. Sie beschloss, beides zu verbinden. Angesichts der aufkommenden digitalen Innovation ist sie davon überzeugt, dass die Technologien zum Guten genutzt werden können. Weitere Informationen
Auf der Suche nach Verbindungen von fernen Gletschern zum täglichen Leben (SDG 13)
Prof. Daniel Farinottis Faszination für hochalpine und polare Regionen wird durch seine Liebe zur Natur, zum Abenteuer und zur Wissenschaft angetrieben. Nach seiner Ausbildung zum Umweltingenieur an der ETH Zürich vertiefte er sich während seines Nachdiplomstudiums in die Gletscherforschung und Glaziologie. Weitere Informationen
Ein neues Zuhause für Riffbewohner per 3D-Druck (SDG 14)
rrreefs ist ein D-BAUG Start-Up, das von vier Frauen geleitet wird - Ulrike Pfreundt, Marie Griesmar, Hanna Kuhfuss und Josephine Graf. Dr. Ulrike Pfreundt ist Expertin für tropische Ozean-Ökosysteme, sie versteht die Dynamik des Ozeans aus der Sicht seiner kleinsten Bewohner. Marie Griesmar erlernte nach ihrem Masterabschluss in Bildender Kunst digitale Fertigungsverfahren, um künstliche Riffstrukturen weiterzuentwickeln.
Als Ulrike und Marie sich an der ETH Zürich kennenlernten, ergab sich ein perfektes Duo. Beide haben eine tiefe Verbundenheit mit dem Meer. Ihre Leidenschaft wurde durch das Tauchen verstärkt; eine Möglichkeit, sich mit der Unterwasserwelt auf einer anderen Ebene zu verbinden. Sie haben die Schönheit von Korallenriffen gesehen, aber leider auch deren Zerstörung. Dieser Verlust der Artenvielfalt motivierte sie, sich über die Ökologie der Riffe zu informieren und Lösungen zu finden, um diese empfindlichen Ökosysteme zu erhalten. Weitere Informationen
Weitere Informationen
- Weitere Informationen zur Ausstellung
- ETH Beiträge zur Ausstellung
- externe Seite Offizielle Webseite von "Open Your Eyes"
- Download Festivalkatalog mit Fotografien und Informationen zu Projekten (PDF, 20.8 MB)