Mit dem Handy die Wettervorhersage verbessern
Machen Sie mit bei der Crowdsourcing-Kampagne von CAMALIOT und stellen Sie Ihre GPS-Daten der wissenschaftlichen Forschung im Bereich Wettervorhersagen zu Verfügung. Jede Person mit Zugang zu einem Android-Smartphone ist eingeladen, die kostenlose App herunterzuladen und an diesem Citizen Science Projekt teilzunehmen. CAMALIOT ist ein Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA und wird von Benedikt Soja geleitet, Professor für Weltraumgeodäsie am D-BAUG der ETH Zürich.
Bekanntlich sind Wettervorhersagen oft nicht sehr genau. Darum werden derzeit zusätzliche Datenquellen erforscht, um Wettervorhersagemodelle zu verbessern. Die grossen Mengen an GPS-Daten von Smartphones und Satellitennavigationsgeräten könnten zur Entwicklung von genaueren Methoden und Modellen bei der Wettermodellierung beitragen. Zu diesem Zweck wurde im März 2021 das Forschungsprojekt CAMALIOT (Application of Machine Learning Technology for GNSS IoT Data Fusion) gestartet.
CAMALIOT: Crowdsourcing für die Wissenschaft
CAMALIOT ist ein Auftrag der ESA und wird von Benedikt Soja, Professor für Weltraumgeodäsie am Departement für Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Wien geleitet. Das Projekt zielt darauf ab, eine Infrastruktur aufzubauen, die das Sammeln und Auswerten grosser Datenmengen von GPS-fähigen Geräten möglich macht. Die CAMALIOT-Infrastruktur wird in der Gruppe von Prof. Soja entwickelt.
Zum Erfassen der mobilen GPS-Rohdaten wird die CAMALIOT Android-App genutzt, die auch mit modernsten Zweifrequenz-Empfängern und Multi-GNSS-Chipsätzen in Smartphones der letzten Generation zurechtkommt. Die Entwicklung der App verantwortete Linda See, eine Wissenschaftlerin in der Gruppe Novel Data Ecosystems for Sustainability am IIASA.
Wie mitmachen?
Die Crowdsourcing-Kampagne beginnt am 17. März 2022 und läuft über vier Monate. Aufbauend auf einem Citizen Science Ansatz sind Handynutzer weltweit eingeladen, die kostenlose App herunterzuladen und mit dem Sammeln von GPS-Daten zu helfen – dafür sollte das Handy einfach nur in ruhiger Position und mit guter Sicht auf den Himmel ausgerichtet sein, etwa bei Nacht. Im Anschluss können die gesammelten Daten dann anonymisiert auf den CAMALIOT-Server hochgeladen werden.
Mittels künstlicher Intelligenz werden die Daten anschliessend zur Bestimmung von atmosphärischen Parametern für Wettervorhersagen auf der Erde und im Weltraum verwendet. Das Weltraumwetter spielt für den Satellitenbetrieb und die weltweite Kommunikation eine wichtige Rolle.
"Die Nutzung der CAMALIOT-App hilft uns nicht nur, die Wettervorhersage und das allgemeine Verständnis von Wetterphänomenen zu verbessern, sondern auch neue wissenschaftliche Möglichkeiten zu erforschen, die der Gesellschaft in Zukunft zugutekommen könnten", so Soja und See.
Alle Daten werden anonymisiert behandelt und nur auf europäischen Servern gespeichert. Genauere Informationen und Anleitungen zur Teilnahme finden Sie auf der Download CAMALIOT-Webseite. Die CAMALIOT-Mobil-App ist auch im Download Google Play Store erhältlich.
Kontakt D-BAUG / ETH Zürich:
- Prof. Benedikt Soja (Forschung)
- Iris Mickein (Kommunikation)
Kontakt IIASA: