D-BAUG im Dienst der humanitären Hilfe

In der zweiten Runde der «Engineering Humanitarian Aid» Initiative wurden sechs weitere Projekte an der ETH Zürich und EPFL bewilligt. Das D-BAUG ist mit zwei Projekten federführend auf Seiten Zürich beteiligt – die übrigen Grants gehen nach Lausanne. Das Departement wird Expertise für das Infrastrukturmanagement und für die satellitengestützte Beobachtung in Konfliktgebieten einbringen.

Die Initiative «Engineering Humanitarian Aid» ist eine Kooperation von ETH Zürich, EPFL und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Ziel ist es, Wissenschaft und Technik in den Dienst von Menschen in Notlagen zu stellen. Die bewilligten Projekte am D-BAUG sind sehr interdisziplinär aufgestellt. Mehrere Forschungsgruppen werden ihr Know-how einbringen, um ganzheitliche Lösungsansätze für Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Beobachtung von bewaffneten Konflikten zu entwickeln. Projektleiter sind Prof. Guillaume Habert und Prof. Konrad Schindler.

Blick in ein Krankenhaus
Foto: IKRK

Resilienz für Gesundheitsinfrastrukturen

Das Projekt wird eine Resilienzstrategie für medizinische Einrichtungen in Konfliktgebieten entwickeln, um ihre schnelle Widerherstellung in Krisenfällen zu verbessern und Leistungseinbussen möglichst zu vermeiden. Dabei sollen die komplexen systemischen Wechselwirkungen verstanden werden, die Infrastrukturen wie Krankenhäuser in ihrer Funktionalität beeinträchtigen. Ziel ist es, ihre soziale und technische Widerstandsfähigkeit zu stärken. Das Projekt umfasst eine Schnellbewertung der Widerstandsfähigkeit, eine Modellierung der Systemreaktion auf Störungen sowie die Entwicklung eines Rahmenkonzepts zur Überwachung der Widerstandsfähigkeit.

Projektteam

  • Leitung: Prof. Guillaume Habert (Nachhaltiges Bauen)
  • Co-Leitung: Prof. Bryan Adey (Infrastrukturmanagement), Prof. David Kaufmann (Raumentwicklung und Stadtpolitik), Dr. Jennifer Duyne Barenstein (ETH Wohnforum - ETH CASE), Prof. Bozidar Stojadinovic (Strukturdynamik und Erdbebeningenieurwesen)
  • IKRK: Pavlos Tamvakis (Head of Project Management/ IKRK Water & Habitat Unit), Alexander Humbert (Construction Project Manager/ IKRK Water & Habitat Unit)
  • Partner: Prof. Mayssa Dabaghi, American University Beirut; Prof. Yiannis Xenidis, Aristotle University of Thessaloniki; Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH.
Blick auf ein Flugzeug
Foto: IKRK

Fernüberwachung von bewaffneten Konflikten

Das Projekt zielt darauf ab, die Beobachtung und Dokumentation von bewaffneten Konflikten mittels künstlicher Intelligenz zu verbessern und somit die Frühwarnkapazitäten zu stärken. Dabei werden öffentlich zugängliche Satellitendaten mit Deep-Learning-Anwendungen kombiniert, um das IKRK bei der Beobachtung von bewaffneten Konflikten zu unterstützen. Diese Fernerkundungstechnologien ergänzen die Aktivitäten vor Ort und sind besonders wertvoll, um Informationen über Konfliktereignisse in abgelegenen Regionen oder in Gebieten mit hohem Sicherheitsrisiko zu sammeln.

Projektteam

Die Initiative «Engineering Humanitarian Aid» wurde im Dezember 2020 von der ETH Zürich, der EPFL und dem IKRK lanciert. Nach der zweiten Ausschreibungsrunde sind nun insgesamt 12 Projekte am Programm beteiligt. Von diesen 12 werden vier Projekte von Forschungsgruppen am D-BAUG geleitet.

Zur offiziellen Meldung anlässlich der Download Projektrunde 2022 von ETH for Development

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