Das Departement fokussiert seine Forschung und Lehre in den nächsten Jahren auf drei grosse Herausforderungen, zu denen es neue Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung beisteuern will.
«Living Materials» sind Baustoffe der Zukunft: Sie sollen auf ihre Umwelt reagieren, CO2 binden oder sich selbst reparieren können. Noch steckt das Forschungsfeld in den Anfängen, doch am Departement Bau, Umwelt und Geomatik zeigen drei Forschungsgruppen das enorme Potenzial dieser lebendigen Materialien auf. Sie kombinieren lebende Zellen mit herkömmlichen Materialien, um lebende Werkstoffe mit innovativen Eigenschaften zu entwickeln. Ein Blick hinter die Kulissen der ETH ALIVE Initiative.
David Kammer beschäftigt sich in seiner Forschung mit einem eher unbeliebten Phänomen: dem Bruch. Mit Hilfe von Computersimulationen und Laborexperimenten untersucht er Brüche auf allen Grössenskalen – von nanoskaligen Phänomenen in Kollagenfasern bis hin zu tektonischen Prozessen bei Erdbeben. Dabei konzentriert er sich auf die Rolle minimaler Veränderungen, die grosse Auswirkungen auf die Materialeigenschaften haben können.
Starke Erdbeben sind selten, können aber ganze Städte bedrohen, weshalb Resilienz ein zentrales Forschungsgebiet von Prof. Božidar Stojadinović ist. Während sich die Erdbebenanalyse meist auf einzelne Gebäude bezieht, ermöglicht die Bewertung ganzer Portfolios gezielte Sicherheitsmassnahmen. Kürzlich sprach er mit Dr. Roland Bärtschi und Ravina Sriram von Baertschi Partner Bauingenieure AG über sein Leben und seine Forschung und beleuchtete dabei auch die praktischen Aspekte des Fachgebiets.
Kriegsverbrechen dokumentieren, Impfkampagnen unterstützen, Schneehöhen identifizieren, den Klimawandel verfolgen: Das Potenzial der Erdbeobachtungen mit Satelliten ist enorm. Das machen sich auch ETH-Forschende vom Departement Bau, Umwelt und Geomatik zunutze.