Wir brechen auf zur Expedition Netto-Null

Eine Aufgabe für uns alle

Für die Klimaneutralität unseres Hochschulbetriebs braucht es das Engagement von allen ETH-Angehörigen. Deshalb ist das Programm «ETH Netto-Null» so aufgebaut, dass alle mitwirken können und sollen. Gemeinsam können wir die ETH als Vorreiterin und Vorbild in Sachen Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit positionieren. Das Programm «ETH Netto-Null» bezweckt für die Jahre 2024 bis 2030 eine wirkungsorientierte Bündelung der Aktivitäten für eine möglichst weitgehende Reduktion aller klimawirksamen Emissionen auf dem Campus sowie in Lehre und Forschung der ETH.

Dabei gilt die Prämisse, die Emissionen so weit zu vermeiden und zu reduzieren, dass nur noch absolut «unvermeidbare» Emissionen übrigbleiben (siehe Abbildung 1). Zur Erreichung von Netto-Null in der aktuellen Systemgrenze (Scope 1, Scope 2, Dienstreisen; siehe dazu ETH Netto-Null FAQ) dürfen bis 2030 noch Kompensationsbescheinigungen eingekauft werden. Ab 2030 müssen die «unvermeidbaren» Emissionen neutralisiert werden, d.h. durch unter anderem von der ETH mitentwickelte Technologien zur CO₂-Entfernung der Atmosphäre entzogen und an geeigneter Stelle permanent eingelagert werden.

Die Systemgrenze wird ab 2030 laufend ausgeweitet für eine «all-scope»-Dekarbonisierung bis 2040 und 2050. Damit wird nicht nur dem Klimaschutzgesetz der Schweiz Rechnung getragen, sondern auch eine der fünf grossen strategischen Stossrichtungen der ETH vorangebracht, nämlich Wegbereiterin und Reallabor für Dekarbonisierung und Zirkularität zu werden.

Neun Projekte als Beschleuniger

Für die Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen bringen wir im Rahmen des Programms vorerst neun Teilprojekte voran:

• Die Teilprojekte «Dekarbonisierter Campus», «Reduktion indirekter Emissionen aus Strombezug und Fernwärme» und «Campus als Netto-Null Reallabor» fokussieren auf die direkten und indirekten Emissionen aus dem eigenen Betrieb der ETH.
• Die Teilprojekte «Emissionsreduzierte Dienstreisen», «Scope 3 Exploration», und «Emissionsreduzierte Beschaffung von Gütern, Bau- und Dienstleistungen» zielen auf die Durchdringung und Reduktion der indirekten Emissionen in den Lieferketten ab.
• Die Teilprojekte «Kommunikation und Community Engagement», «Datenverfügbarkeit, Monitoring und Reporting» und «Stärkung der Kompetenzen in Nachhaltigkeit und Ethik» unterstützen den Wissens- und Kompetenzaufbau sowie die Beteiligung aller ETH-Angehörigen.

Der Investitionsbedarf von derzeit geschätzten 50 Millionen Schweizer Franken bis 2030, wovon ein Grossteil bereits in der aktuellen Budgetplanung vorgesehen ist, wird sich mittel- und langfristig auszahlen. Ein klimafreundlicher und ressourcenschonender Hochschulbetrieb wird teure Kompensation und Neutralisation auf ein Minimum beschränken. Besonders im Energiebereich wird dank der Investitionen auch eine deutliche Einsparung an Betriebskosten ermöglicht.

Einladung zum ersten ETH Net Zero Day

Anlässlich des ersten ETH Net Zero Day am 28. Mai 2024 wird über das Programm «ETH Netto-Null» berichtet und sozusagen das erste grosse «Bootcamp» für unsere Expedition zu Netto-Null errichtet. Auf dem Weg zu Netto-Null entdecken wir Unbekanntes, überwinden wir Widrigkeiten und berücksichtigen wir die verschiedenen Bedürfnisse unserer diversen ETH-Gemeinschaft – niemand bleibt zurück.