Untersuchung der Situation der Professorinnen an der ETH
Im November 2021 beauftragten der Präsident der ETH Zürich, Joël Mesot, und die Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership, Julia Dannath, sieben Professorinnen und Professoren, die aktuelle Situation der Frauen in der Professorenschaft der ETH Zürich zu untersuchen. Ziel ist es, einen Einblick in die heutige Situation zu erhalten.
An der ETH Zürich nimmt die Zahl der Professorinnen stetig zu, auch in Departementen, an die langezeit mehrheitlich Männer berufen wurden. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen bezüglich der Erfahrungen dieser Professorinnen an der ETH auf.
Haben Sie die gleichen Ressourcen und Chancen wie ihre männlichen Kollegen? Erhalten sie die gleiche Behandlung? Haben sie ein Gefühl der Zugehörigkeit? Erhalten sie ausreichende Unterstützung in der Karriereentwicklung? Gibt es Faktoren, die ihrer Meinung nach zu einer unterschiedlichen Laufbahnentwicklung führen können?
Um diese Schlüsselfragen geht es in einer laufenden Studie, die die Situation von Professorinnen untersucht. Sie soll einen umfassenden Einblick in die heutige Situation geben und zu realistischen Verbesserungsvorschlägen zuhanden der zuständigen Stellen der ETH Zürich führen. Die Ergebnisse werden in einem Bericht zum Status der Professorinnen zusammengefasst, der die aktuelle Lage einfängt und den Weg für positive Veränderungen an der ETH Zürich ebnet.
Verschiedene Variablen werden untersucht
Die Studie über den Status der Professorinnen an der ETH Zürich umfasst die Analyse quantitativer Daten, die von der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. Diese Daten betreffen Variablen wie Entlohnung, Einstiegspakete, Zeit bis zur Beförderung und Forschungsmittel und Stipendien, wobei auch die zeitliche Entwicklung berücksichtigt wird. Ausserdem wurde eine Befragung an Professorinnen verschickt, in der sie gebeten wurden, sich zu Bereichen zu äussern, die sie gerne untersucht sehen würden.
Um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten, werden qualitative Interviews mit 60 Professorinnen und Professoren geführt, die sich aus Freiwilligen zusammensetzen, die zum einen Teil bereits ausgewählt worden sind, und die zum Teil auch noch ausgewählt werden. Diese stellen eine bestimmte Auswahl von Professorinnen und eine kleineres Sample männlicher Professoren dar.
Dieser Ansatz und dieses Studiendesign gewährleisten eine umfassende Repräsentation aller Departemente und aller Arten von Professuren an der ETH. Ein externes, unabhängiges Team wird die Interviews führen, wodurch die Anonymität gewährleistet, und eine mögliche Voreingenommenheit minimiert wird. In die Studie werden auch Professorinnen und Professoren einbezogen, die die ETH aus verschiedenen Gründen verliessen.
Die Erkenntnisse aus den quantitativen und qualitativen Analysen werden zusammengeführt und alle Professorinnen und Professoren werden eingeladen, in Fokusgruppen mitzuarbeiten, um Empfehlungen für die ETH-Administration und andere relevante Stellen zu erarbeiten.
Falls Sie Kommentare oder Fragen zur Studie haben, können Sie diese gerne im untenstehenden Kommentarbereich mitteilen.
Wer sind die beauftragten Professor:innen?
Die Kommission, die die Studie durchführt, wird von den ETH-Professor:innen Gudela Grote und Manu Kapur geleitet. Weitere Mitglieder sind Niao He, Judit Szulágyi, Eleni Chatzi, Renato Renner und Nicolas Gruber.
Die Kommission hat ein externes Team von Wissenschaftler:innen der Universität Lausanne, die auf Genderforschung spezialisiert sind, mit der Durchführung der Interviews, der Analyse und der Berichterstattung beauftragt. Diesem Team gehören Rocío Palomeque und Gaële Goastellec an, geleitet wird es von Nicky Le Feuvre, Professorin an der Fakultät für Sozial- und Politikwissenschaften der Universität Lausanne.
Gelegenheit zur Teilnahme
Das Team der Universität Lausanne sucht derzeit Teilnehmer:innen für die Interviews, die in diesem Monat begonnen haben. Es hat sich bereits per E-Mail an die Professor:innen gewandt. Bitte kontaktieren Sie Rocío Palomeque unter , wenn Sie ein:e Professor:in sind, die gerne teilnehmen möchte und noch nicht kontaktiert worden ist. Der Bericht wird bis Juni 2024 fertig gestellt und durch Fokusgruppen ergänzt werden. Ziel ist es, den Bericht bis August 2024 zu veröffentlichen.
Weitere Informationen
- Website: Status der Frauen in der Fakultät der ETH
- Download EPFL: Bericht zum Status der Frauen im Lehrkörper